14. Das Gasthaus zum Bären

  • 14_Das Gasthaus zum Bären

Das Wirtshaus „Zum Bären” befand sich hier im nordöstlichen Teil der damals noch über die Bahngleise verlaufenden Kirchgasse. Das Gasthaus zählte nicht zu den ältesten, die wie der „Ochsen” in der Schultheiß-Kiefer-Straße und das ehemalige „Laub” am heutigen Laubplatz mit ihrer Geschichte noch in das 16. und 17. Jahrhundert zurückreichen. Es gehörte vielmehr in die Tradition der Bierbrauereien, die sich vorwiegend im 19. Jahrhundert hier in der Region und vor allem in der neuen Residenz Karlsruhe ansiedelten.
Nachdem Braumeister Christoph Hofmann die ehemalige Kirchgasskelter übernommen hatte, baute er 1842 hinter dem einstöckigen Gebäude eine Brauerei. Wie in vielen Brauereien üblich, gab es hier wohl ein so genanntes Hunderad, um das benötigte Wasser mit seiner Hilfe heraufzupumpen.
1876 übergab Hofmann das Anwesen und die Brauerei seinem Schwiegersohn Georg  Appel. Dieser benannte das Gasthaus „Zum Bären”, baute es um ein weiteres Geschoss aus und ließ dort einen großen Saal einrichten. Dieser eignete sich für Versammlungen der immer mehr zunehmenden Vereine und auch zum Tanz.
Im Besitz der Brauerei Eglau aus Durlach vergrößerte sich der Betrieb im Jahr 1900 weiter. Entlang der Eisenbahnstraße entstand eine größere Halle mit Vorraum und Bühne und hinter dem Haus wurde ein Biergarten mit Kegelbahn angelegt.
Im 1. Weltkrieg diente diese Bärenhalle als Seuchenlazarett, das von Diakonissen aus Karlsruhe betreut wurde.
1920 erwarb die Gemeinde das Gasthaus mit seinen Nebengebäuden und brachte dort die dringend benötigten Wohnungen und die Turnhalle der Schule unter.
Das ganze Anwesen wurde durch den Luftangriff am 24./25. April 1944 zerstört. 

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Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz