19. Schloß Augustenburg

Die Augustenburg geht zurück auf das Pfründehaus der Heiligen Barbare (Pfründe = mit Einkünften, oft Naturalien, verbundenes Kirchenamt, hier eine Kaplanei). Markgraf Christoph I (reg. von 1475-1515) erwarb das Pfründehaus, baute es um, und nannte das "Hohe Haus" (1514). Nach verschiedenen Umbauten erhielt das fürstliche Schloss unter Markgraf Friedrich Magnus (re. von 1677-1709) und seiner Gemahlin Augusta Maria aus dem Hause Holstein-Gottorp seine heutige Gestalt. Markgräfin Augusta Maria war die Mutter des Gründers von Karlsruhe Karl Wilhelm (reg. von 1679-1738). Sie lebte bis zu ihrem Tode 1728 in dem nach ihr benannten Schloss. Sie war eine kluge, verständige und wohltätige Frau. Das weitere Schicksal des Schlosses war sehr abwechslungsreich, und fast ware es 1876 von seinem damaligen Besitzer, Schwanenwirt Jordan, abgebrochen worden, zum Glück wurde der Abbruch zu teuer. Im Jahre 1891 schließlich erwarb der Tiermaler Fikentscher die Augustenburg. Weitere Maler, wie Kampmann, Hein, Biese, später Rein fanden darin Wohnung.
Während des letzten Krieges Unterkunft für russische und polnische Zwangsarbeiterinnen der damaligen DWM, nach dem Kriege erste Herberge für etwa 30 Flüchtlingsfamilien. 1963 Rückkauf desdenkmalgeschützten Schlosses durch den Staat. 1973-1977 teilweiser Abbruch (die breiden Seitenflügel) u. Wiederaufbau in der historischen Form. Seitdem Altenheim, Hotel, Pflegeheim und Gaststätte in privater Hand.
Die Ansicht der kolorierten Postkarte rechts unten ist vor allem bemerkenswert durch den Brunnen im Vordergrund und den Steg aus dem Südflügel direkt auf die Staigstraße.
Quelle: Grötzinger Heimatbuch v.W.Mössinger

Idee und Gestaltung der Tafel: Hans Knab

Durch die Staigbrücke zur Tafel 20