20. Die Augustenburg

  • 20_Die Augustenburg

In der ersten Erwähnung Grötzingens in einer Urkunde des Klosters Weißenburg aus dem Jahr 991 wird auch von den damals bestehenden fünf Kapellen berichtet. Eine von ihnen war die so genannte Barbarakapelle mit einem Pfründehaus für die Einnahmen des kleinen Zehnten. Im 16. Jahrhundert erwarb Markgraf Christoph I. von Baden dieses Gebäude gegenüber der Kirche. Er ließ es umbauen und nannte es das „Hohe Haus”. Dieses ist als Grundstock der heutigen Augustenburg großenteils erhalten geblieben und bildet den unteren Teil des Mittelflügels.
Markgraf Karl II. sorgte für den Bau der beiden Türme und auch für die nach Westen orientierten Seitenflügel. Die Jahreszahl 1576 und die beiden Wappen über dem Eingang gehen auf ihn zurück.
Ihren Namen erhielt die Augustenburg von Markgräfin Augusta Maria, Mutter des späteren Stadtgründers von Karlsruhe, Karl Wilhelm. Sie ließ das z. T. marode Lustschloss umbauen und erneuern. In den Wirren des Pfälzer Erbfolgekrieges wurde das Schloss von den Franzosen vermutlich wegen des erst begonnenen Umbaus nicht beachtet bzw. nicht zerstört. Daher diente es 1698/99 bis zum Wiederaufbau Durlachs als Residenz. Augusta Maria bewohnte das Anwesen als Witwensitz bis zu ihrem Tod 1728.
Verschiedenste Nutzer bewohnten in der Folgezeit das herrschaftliche Anwesen. Nachdem Otto Fikentscher das Schloss 1881 erworben hatte, residierten hier auch die Künstler der Grötzinger Malerkolonie. Immer wieder dem Verfall und dem drohenden Abriss ausgesetzt, wurde das nun denkmalgeschützte Gebäude 1963 vom Land gekauft.
1972 fand der damalige Bürgermeister Herbert Schweizer einen Investor, der nach Teilabbruch der Flügel das Haus renovierte und einem neuen Nutzen als Seniorenresidenz zuführen konnte. 

Zu den Kompaktinformationen

Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz