23_Die katholische Kirche

  • 23_Die katholische Kirche

Mit der ganzen Markgrafschaft Baden-Durlach wurde Grötzingen 1556 protestantisch. Noch zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebten daher gerade einmal 14 katholische Bürger innerhalb des Dorfes. Erst mit der zunehmenden Industrialisierung und dem Zuzug zahlreicher Arbeiter begann die Gemeinde stetig zu wachsen. Zunächst erfolgte die Seelsorge noch durch Durlach, aber der Wunsch nach einer Kirche wuchs. Obwohl nach dem Ersten Weltkrieg hier etwa 450 Gläubige lebten, fehlten jedoch noch immer die ausreichenden Finanzmittel zur Realisierung eines eigenen Gotteshauses.
So entschied man sich zunächst für den Erwerb der ehemaligen Villa Fritsche, die um das Jahr 1900 erbaut worden war (Foto oben). Nach einem Umbau konnte das Erdgeschoss als Kirchenraum genutzt und im Obergeschoss eine Wohnung für den Geistlichen geschaffen werden.
Im Oktober 1920 wurde in der ehemaligen Villa die erste Heilige Messe gefeiert. 1925 erhielt Grötzingen dann eine eigenständige Kuratie mit Jakob Johmann als Pfarrkurat, der die katholische Gemeinde bereits seit zwei Jahren von Durlach aus betreut hatte.
Für die zunehmende Zahl der Gläubigen wurden die Räumlichkeiten der Notkirche bald viel zu klein und ein Neubau unumgänglich (Foto unten). Am 28. September 1930 feierte eine große Schar an Besuchern die Grundsteinlegung. Nach den Plänen des Architekten Franz Kuhn erbaut, konnte die Kirche im November 1931 eingeweiht werden.
Vorübergehend nutzte man noch die Villa Fritsche als Pfarrhaus, riss das Gebäude 1954/55 dann aber für einen Neubau mit einem Gemeindesaal ab. 

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Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz