29. Der Marktplatz

Mit Fr. Kallmorgen schauen wir über das bunte Grötzinger Kirchweihtreiben von 1912, wie auf dem Bild konnte man es bis in die 30er Jahre noch erleben. Die Schausteller waren bekannt mit den Anwohnern rund um den Marktplatz (heute Laubplatz), stellten dort ihre Pferde ein und wurden mit Wasser, und was sie sonst noch brauchen, versorgt.
Die Häuser in der Bildmitte sind dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen, aber sonst kommt uns das Bild noch recht vertraut vor, die Häuser rechts und links, Denkmal und Linde haben sich kaum verändert.
Den Bereich um den Marktplatz dürfen wir uns als die erste fränkische Siedlung für unseren Ort vorstellen. Klima und Quellwasserversorgung waren gut. Wenn auch kaum verlässliche Funde vorliegen, können wir vom Vorhandensein einer Ansiedlung im 5. od. 6. Jahrhundert ausgehen.
Auf der Zeichnung links werden wir ins Kriegsjahr 1915 versetzt, vier kleine, fleißige Ährenleserinnen eilen ihre Ährenbündel nach Hause zu bringen, in jenen Jahren, wie auch im 2. Weltkrieg, ein wichtiger Beitrag zur Ernährung der Familie.
Auf dem unteren Foto, wohl aus den 20er Jahren, das Gasthaus "Zur Linde", 1944 zerstört. Wir stehen hier an der linken Ecke des Hauses, auf dessen Keller sich jetzt der Parkpatz befindet. Das Gebäude diente bis 1839 als Zehntscheuer, hier wurden vorwiegend Weine gelagert, aber auch Zehntgaben aufbewahrt und ausgedroschen. 1850 in Privatbesitz gekommen, wurde bis um die Jahrhundertwende (19/20 Jahrhundert d.Red.) eine Brauerei mit Gastwirtschaft darin betrieben. Danach, trotz Kriegszerstörung, blieb es Gastwirtschaft bis zum heutigen Tage

Idee und Gestaltung der Tafel: Hans Knab

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