3. Die Pfinzmühle

Talaufwärts, das Gebäude der alten Walther'schen Pfinzmühle, auf deren Grundmauern der heutige Bau der Fa.Garantol steht. Linkerhand der Mühlbach, rechts der eigentliche Pfinzlauf. In der Ufermauer die Mündung des Mühlkanals, der unter dem Mühlgebäude noch heute hindurchfließt um einst Mühlrad und später Turbine anzutreiben.

Die Anfänge der Mühle reichen über 1000 Jahre zurück. 1271 erwarben die Markgrafen von Baden das Lehensrecht auf Dorf und Mühle, urkundliche Erwähnung im Jahre 1335 und 1404. Eine erhaltene Inschrift stammt aus dem Jahre 1621. Urkunden berichten von Zerstörung und Wiederaufbau bis in unsere Zeit. -Sie berichten von all den Möglichkeiten, die eine Wasserkraft bot: Neben der Getreidemühle wurde zeitweise eine Gipsstampfmühle, eine Ölmühle, eine Nadelschleifmühle, eine Sägemühle und, bis in die 30er Jahre die Dreschmaschine betrieben. Die erste Erzeugung von elektrischem Strom für Mühle und Gasthaus "Zur Kanne" ging 1907 von der Mühle aus. Im Juni 1930 setze ein Brand der letzten von den ehemals vier Grötzinger Mühlen ein jähes Ende.

Das weitere Schicksal: Neubau eines fünfstöckigen, die Harmonie des Ortsbildes störenden Gebäudes durch einen fremden Unternehmer. Ausbau und Fertigstellung erst 10 Jahre später durch die Firma Haki (Waschmittel). Am 24/25. April 1944 durch Luftangriff zerstört. Wiederaufbau durch Firma Haki. 1949 Übernahme, 1960 Erwerb durch die Firma Garantol-Gesellschaft aus Dresden-Heidenau.

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Quelle: Grötzinger Heimatbuch W.Mössinger