31. Das Gasthaus zum Laub und die grosse Kelter

  • 31_Das Gasthaus zum Laub und die grosse Kelter

Zu den ältesten Gasthäusern Grötzingens zählte auch das schon im 17. Jahrhundert erwähnte „Laub”. Es befand sich an der nordwestlichen Ecke des Platzes, an der sich heute ein Teil der Gebäude der Feuerwehr befinden. Der alte Bau wurde während des 30-jährigen Krieges zerstört, konnte aber bis 1714 wieder errichtet werden. Schon bald genoss das Gasthaus den Ruf einer vornehmen Stätte, zu der sogar die edelsten Leute aus Karlsruhe anreisten. Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche Wirte auf dem Anwesen und einige betrieben daneben auch eine Metzgerei mit Straßenverkauf.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erwarb die Karlsruher Brauerei Fels das Anwesen und bezeichnete seither das Gasthaus  auch als Bierausschank (Foto oben).
Nach dem 1. Weltkrieg begann allerdings langsam der Verfall. Zunächst entfernte man den schönen alten Kastaniengarten, die Ökonomiegebäude und 1973 wurde dann auch das in die Jahre gekommene Wirtshaus zu Gunsten eines neuen Feuerwehrhauses entfernt.
Gleich neben dem Gasthaus stand die schon 1577 erwähnte Kelter. Außer  dieser am Laubplatz besaß Grötzingen noch zwei weitere in der Friedrichstraße und im Kirchenviertel. Neben den Kelterbäumen für das Pressen der Trauben war dort auch das Keltergeschirr gelagert. Zwar waren die Keltern und Gerätschaften im Besitz der „Herrschaft”, sie wurden der Gemeinde jedoch zum Gebrauch zur Verfügung gestellt. Auch dafür hatten die Bauern Frondienste in den Weinbergen und Abgaben im Zehnthaus zu leisten. 1689, im Pfälzer Erbfolgekrieg, wurde die große Kelter niedergebrannt, aber schon 1738 wieder aufgebaut. Nach dem rückläufigen Rebbau im 19. Jahrhundert schuf man Platz und stellte an die Stelle zweier Kelterbäume die Feuerspritze. Nach und nach wurde das Gebäude immer mehr von der Feuerwehr genutzt, bevor es im 2. Weltkrieg zerstört wurde. 

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Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz