33. Funde aus der Frühzeit

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Dass die Ortsgeschichte Grötzingens über 1000 Jahre alt ist, belegt eine Urkunde des Klosters Weißenburg im Elsass, die das Dorf 991 n. Chr. als Besitz „Grezzingen” ausweist. Jedoch ist der tatsächliche Besiedlungsverlauf bis heute nicht belegt. Bereits im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. war die Region durch die Römer besiedelt. Eine ihrer Straßen verlief aus Ettlingen kommend Richtung Heidelberg über die heutige Staigstraße, wo man wie auch andernorts in der alten Gemarkung Funde wie Münzen, Bronzefiguren, Gebäudereste und Grabsteine ihrer Kultur machte.
Im 3. Jahrhundert wurden die Römer durch die Alemannen aus der Region vertrieben. Aus jenen Tagen gibt es in Grötzingen keine belegten Funde, so dass erst in der Zeit der Franken im 6. Jahrhundert durch Gräberfunde eine Besiedlung nachzuweisen ist.
Auf beiden Seiten der Pfinz wurden seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Funde gemacht. Grabstätten, die auf einen Friedhof oder ein Reihengräberfeld hinweisen, entdeckte man im Kirchviertel hinter der Kirche ebenso wie in der Friedrichstraße und hier am Laubplatz, zum Teil auch mit Grabbeigaben wie Kurzschwerter und Dolche (unten: Zeichnung G. Schwander). Drei Einzelgräber waren sogenannte Steinplattengräber aus der fränkisch-merowingischen Zeit, die aus einem steinernen Sarg mit einer ebensolchen Abdeckplatte bestanden und in denen man meist noch gut erhaltene Skelette vorfand.
1990 verwies man im Durlacher Amtsblatt (Plan oben) noch einmal auf die Gräberfunde, die hier am Laubplatz seit dem 19. Jahrhundert gemacht wurden. Dazu zählen nicht zuletzt die Knochenfunde, die 1950 beim Neubau des Feuerwehrhauses gemacht wurden und die erneut auf einen alten Friedhof hinwiesen. 

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Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz