36. Der Turmberg und das Grötzinger Wappen

  • 36_Der Turmberg und das Grötzinger Wappen

Das Grötzinger Wappen zeigt einen stilisierten Turm und enthielt früher das Fleckenzeichen „f” eines Ortes mit Marktrecht. Der Turm meint den ehemals von den Herren von Grötzingen besiedelten, von hier gut sichtbaren „Durlacher” Turmberg. Bereits im 11. Jahrhundert wird von Graf Berthold von Hohenberg, dem Turmberg, als Lehnsherr und Bewohner der Burg Grötzingen berichtet. 200 Jahre später werden weite Teile zerstört, aber um 1288 unter dem ersten Badischen Besitzer Markgraf Rudolf I. wiedererrichtet. Im frühen 16. Jahrhundert geht die Burg in Durlacher Besitz über.
Das Ortsteilwappen in seiner heutigen Form – zweigeteilt mit badischem Wappen und goldenem Turm auf blauem Grund – geht auf das Wappen von 1494 zurück. Es wurde 1901 vom Generallandesarchiv der Gemeinde empfohlen und auch so übernommen. In der Zwischenzeit nutzte man das Wappen ohne die badische Hälfte in verschiedenen Varianten mit dem Fleckenzeichen, das noch heute an einigen Gebäuden zu finden ist. Seit der Eingemeindung dient es Grötzingen als Ortsteilwappen.
Viele der früher noch eigenständigen Gemeinden in der Umgebung Karlsruhes wurden zum Beginn des 20. Jahrhunderts von der immer stärker wachsenden Großstadt eingemeindet.
Grötzingen behielt seine Eigenständigkeit lange und musste sich letztlich 1973 zwischen Karlsruhe und Pfinztal entscheiden. Wenn auch nur mit knapper Mehrheit, fiel die Entscheidung zugunsten Karlsruhes. Grötzingen erhielt eine Ortschaftsverfassung mit einem Ortschaftsrat, einer Ortsverwaltung und dem Recht, weiterhin das Grötzinger Wappen zu führen. Es wurde eine Liste von 21 Investitionen vereinbart, z. B. die Begegnungsstätte und die Emil-Arheit-Halle, auch nicht Verwirklichtes, wie z. B. der Bau eines Freizeitzentrums am Baggersee. 

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Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz