20. Luisenhof

Wir stehen hier an der Stelle, an der auf dem linken Bild das große Bierfaß liegt. Man ist gerade dabei, Bierfässer auszupichen. Links die Wand der Scheune, unter der sich noch heute ein zweistöckiger Eiskeller befindet. Das Anwesen gehörte Bierbrauer Appel vom "Bären", der auch 1902 das Haus erbaute, vor dem wir stehen. Hinter der Rauchwolke aus dem Pechkessel steht heute der Torbogen zum Kindergarten. Die hier beginnende Grollenberghohl ein paar Schritte aufwärts, waären wir noch vor 25 Jahren rechterhand, wo heute der Kindergarten steht, am alten Luisenhof vorbeigekommen (Bild oben).
Georg Kallmorgen aus Altona, der Bruder des Malers Friedr. Kallmorgen, hat das kleine Gut als Sommeraufenthalt 1896 für seine Frau gebaut und es nach ihr benannt.1924 ging das Anwesen in den Besitz der Familie Dill über, die bis nach dem zweiten Weltkrieg 1950/51 eine kleine Gastwirtschaft darin betrieb, den "Luisenhof". Danach richtete die kath. Kirchengemeinde einen Kindergarten darin ein. Nicht mehr zeitgemäß, musste schließlich der Luisenhof einem modernen Bau weichen.
Rechts unten eine geradezu romantische Fotografie von Tiermaler Fikentscher aus der Zeit zwischen 1911 und 1914. Beachtenswert sind die vielen losen Steine auf der Straße, typisch für steile Straßenstücke in Grötzingen. Es gab ja keine Kanalisation, und jeder stärkere Regen spülte Sand und Schottersteine die Gassen hinunter.
Eine Hochzeitsgesellschaft auf dem Wege zur Kirche, begleitet von der Dorfjugend. Es war die Hochzeit der Tochter von Friedrich Kallmorgen im April 1905. Rechts das Appelhaus (heute Marquardt), an dem wir hier stehen.

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Idee und Gestaltung der Tafel: Hans Knab