5. Die Synagoge

An dieser Stelle sei aufmerksam gemacht auf den Grötzinger Judengottesacker draußen im Gewann Hälden, verborgen unter einer großen Trauerweide. Auf den Grabsteinen können wir Namen wie Sinauer, Palm, Veith u.a. lesen. Ihren eigenen Friedhof hatten die Grötzinger Juden seit der Jahrhundertwende. Zuvor, seit dem 17.Jahrhundert mussten die hießigen jüdischen Bürger auf dem jüdischen Verbandsfriedhof in Obergrombach bestattet werden.

Auf dem unteren bild (ein besseres konnte nicht gefunden werden) schauen wir die Synagogenstraße, heute Krumme Straße, hinauf, vorbei an der Wagnerei Geiger auf die unauffällige Vorderfront der Synagoge. Das Haus geht in seinem Ursprung auf das Jahr 1799 zurück und kostete damals rund 5000 Gulden. Hundert Jahre später wurde es gründlich umgebaut und ein Schulraum angefügt. Siehe den Plan unten rechts. In jener Zeit wohnten in Grötzingen 72 Juden.

In der sogenannten Reichskristallnacht, am 10.November 1938, wurde die Synagoge von einem ortsfremden Nazikommando demoliert, die Einrichtung auf die Straße geworfen, die zerfetzten Gebetsbücher flatterten am folgenden Vormittag auf der Straße herum. Später wurde das Gebäude abgebrochen.

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Quelle: Grötzinger Heimatbuch von W. Mössinger