25. Die Oberausbrücke

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Die Stelle an der Oberausbrücke zählt neben dem Platz der Kirchbrücke zu den ältesten Pfinzübergängen in Grötzingen. Bereits im 16. Jahrhundert wird von einem ,,steg obenaus" berichtet, dessen einfacher Holzbau 1608 in Stein umgewandelt wurde. Die für Händler und Bauern bedeutende Brücke bot die einzige Möglichkeit mit einem Fuhrwerk die Pfinz zu überqueren, ohne eine Furt zu benutzen. Den Hirten diente sie als Verbindung zwischen dem herrschaftlichen Schafhof am heutigen Laubplatz und den Weiden am Ringelberg, weshalb sie auch Schafsbrücke genannt wurde.
Der zunächst noch einjochige Brückenbau ließ jedoch schon bei schwachem Hochstand der Pfinz so wenig Wasser hindurch, dass die Zufahrten schnell überspült wurden. Der Brückenkopf war dann nicht mehr zu erkennen. So ertrank z.B. ein Pforzheimer Wirtsknecht samt Pferd, weil er mit seinem Fuhrwerk die Auffahrt verfehlte. 1783 erweiterte man daher die Brücke um zwei Joche, erneuerte bald darauf auch den alten Bogen und ließ die Fahrbahndecke pflastern.
Am 24. November 1824 hielt die Brücke jedoch dem starken Hochwasser nicht stand und wurde in weiten Teilen von den Fluten davongerissen. Um den bereits erwähnten Handel, hauptsächlich wegen des Holztransports zwischen Pforzheim und Schröck (heute Leopoldshafen), aufrecht zu halten, errichtete man sie bereits wieder bis zum 8. Dezember desselben Jahres.
Die dreijochige Brücke (Foto oben) bestand, bis im April 1945 fast alle Übergänge des Ortes gesprengt wurden. Nach dem Einmarsch der französischen Truppen errichtete man zunächst einen hölzernen Notbau (Foto unten), der 1952 nicht zuletzt wegen des starken Verkehrs durch die heutige Brücke ersetzt wurde. Die Figur des Heiligen Nepomuk kam durch eine Spende später hinzu.

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Vorlagen von Hans Knab, überarbeitet von Simone Dietz