1. Die Rathausbrücke

(erbaut im Jahre 1840)

Im Zentrum von Grötzingen war diese Brücke für die aufstrebende Gemeinde im 19.Jahrhundert als Verbindung zum Bahnhof, der 1861 in Betrieb genommenen Bahnstrecke Karlsruhe-Pforzheim wohl der wichtigste Brückenschlag über die Pfinz, zumal hier nur eine Furt vorhanden war.

Die Brücke hatte 3 Joche, war etwa 25 m lang und 9.60 m breit. In der kurzen Bauzeit vom 13.Juli bis 18.Oktober 1840 wurde sie von Mauermeister Daniel Eichele aus Königsbach errichtet. Auf der westlichen Brüstung befand sich der Sinnspruch:

"Alles ist Übergang zur Heimat hin",

während an der östlichen Brüstung folgende Worte eingemeißelt waren:

"An jeden Ort, wohin du gehst, nimm deinen Maßstab mit, zum Tanz, zum Schmaus, zum Spiel und fügt sich's, dass du stille stehst, dann frage, war's zu viel ?"

Diese Inschriften zieren heute die neue Oberausbrücke.- Am 3.April 1945 ist die Rathausbrücke dem Irrsinn des Krieges zum Opfer gefallen, sie wurde gesprengt.

Das Fachwerkhaus hinter der Brücke gehört der Familie Martin, das kleine Haus davor nannte man die "Rattenvilla", beide vielen 1944 den Bomben zum Opfer.

 

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Quelle: Grötzinger Heimatbuch 1965, W.Mössinger